Rechenschwäche
Felix ist ein lieber Junge und hat sich sehr darauf gefreut eingeschult zu werden. Im Lesen und Schreiben kommt er gut mit. Beim Rechnen sind seine Leistungen aber sehr schwankend. Wenn er immer gleiche Aufgabentypen rechnet und dabei noch seine Finger benutzt, so geht das ohne Probleme. Sobald die Rechenarten aber wechseln, scheint er plötzlich alles verlernt zu haben. Die einfachsten Dinge funktionieren dann nicht mehr und auch ganz offensichtliche Fehler werden von ihm nicht bemerkt. Er verdreht Zahlen, rechnet plus statt minus und wenn ich versuche ihm das zu erklären, habe ich das Gefühl, dass er überhaupt nicht weiß, wovon ich rede...
Ein bisschen Theorie:
Eine Rechenschwäche zeigt sich bereits zu Beginn der Grundschulzeit. Die betroffenen Kinder sind nicht in der Lage einfachste Rechenoperationen durchzuführen, da ihnen der Hintergrund und der Sinn dessen, was sie tun, völlig unbegreiflich ist. Sicher können sie mechanisch bestimmte, immer wiederkehrende Aufgabentypen lösen, werden diese jedoch leicht abgeändert wissen sie sich nicht zu helfen.
Da sämtliche weiterführenden Rechenprozesse auf den Grundrechenarten aufbauen, werden die Lücken immer größer und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Kinder völlig versagen. Die Schwierigkeiten im Rechnen haben auch Einfluss auf andere Fächer, vor allem die Naturwissenschaften.
Neben der Arbeit in der Schule stellt für die Betroffenen die Orientierung in unserer von Zahlen und Mengen geprägten Umwelt ein großes Problem dar. So ist es für die Kinder z.B. fast unmöglich beim Einkaufen einzuschätzen, ob das vorhandene Geld für die geplanten Ausgaben ausreicht und ob sie den richtigen Betrag an Wechselgeld erhalten.